- Artikel drucken Artikel drucken
- Fehler melden Fehler melden
„Der Dom im Hochwald“!
Sehr früh muss in Züsch eine Kirche gestanden haben. Etwa im Jahre 1330 geht aus einem Güterverzeichnis des Erzbischof Balduin hervor, dass in „Zuechs“ bereits eine steuerpflichtige Kirche geführt wurde (Quelle: Gesicht und Geschichte einer Hochwaldlandschaft von Walter Prüm; dort: W. Fabricius: Geschichtl. Atlas d. Rheinprovinz, Bd. II, Bonn 1898 / A.W.T. Mertens: Geschichte der Herrschaft Züsch, Wiesbaden 1904/05).
Im Altbachtal wurde 1696 eine katholische Kapelle erbaut. Sie war Zentrum der Katholiken bis zur Fertigstellung des jetzigen christlichen Hauses im Jahre 1784. Schon seit 1750 bemühten sich die Katholiken von Züsch und Dechant Burg aus Hermeskeil um einen neuen Kirchenbau. Denn die „Kirche im Tal“ war in einem erbärmlichen Zustand (Heute erinnert noch ein Steinkreuz an den Kapellenstandort).
1776 kam die Herrschaft Züsch an Baden. Toleranter als seine Vorgänger erlaubte Markgraf Karl-Friedrich von Baden-Durlach 1780 den Bau einer katholischen Kapelle zu Züsch. Da die Katholiken bettelarm waren, schenkte der Markgraf der Gemeinde eine jährliche Rente von 66 Gulden aus dem katholischen Kirchenfonds zu Kirchberg. Außerdem schenkte er das notwendige Bauholz aus dem herrschaftlichen Wald. Die neue Kirche, eine bescheidene Kapelle, die 290 Personen Platz bot, wurde 1784 eingeweiht. 1840 war sie bereits baufällig geworden. Durch einen Plan von Kommunalbaumeister Bingler sollte die Kirche um 15 Fuß der Straße erweitert werden. Da die Pfarrei Züsch keine Mittel hatte, schenkte 1843 der Preußische König der Pfarrei 1.320 Taler. Mit diesem unerwarteten Geschenk versuchte Pastor Großgart noch größer als geplant zu bauen. Nach Schwierigkeiten mit der Verwaltungsbehörde und einigem Hin und Her durfte Bingler einen neuen Plan ausarbeiten. Dadurch wurde die Kirche nicht nur verlängert, sondern auch um 15 Fuß erweitert, sodass eine Kirche in Kreuzform entstand. Inzwischen hatte die Gemeinde selber 200 Taler zum Bau gesammelt. 1848 konnte der Grundstein gelegt und eingesegnet werden. Im Winter 1848/49 hatten die Männer von Züsch, Neuhütten, Muhl und Damflos bereitwillig und unentgeltlich die Bausteine gebrochen und auf den Bauplatz gefahren. Das Bauholz erhielt man gegen eine geringe Taxe aus den königlichen Waldungen. Beim Anfahren des Baumaterials beteiligten sich, wie die Chronik lobend erwähnt, ganz bereitwillig auch die evangelischen Christen aus Züsch. 1849 war der Rohbau fertig und der erste Gottesdienst wurde gehalten. Bischof Wilhelm Arnoldi konsekrierte am 15. September 1851 die Kirche in einer großen Feier, an der Gläubige aus allen Hochwalddörfern regen Anteil nahmen. 1909 war man der Ansicht, dass die Kirche zu klein sei und vergrößert werden müsse. Architekt Foergen aus Fraulautern wurde mit der Planung beauftragt. Die Kirche wurde nun dreischiffig mit verbreiterter Westfassade. Statt des früheren Dachreiters erhielt sie drei Turmbauten. Am 16 Mai 1910 wurde der Grundstein gelegt. am 12.11.1911 konnte die Kirche von Dechant Linn aus Hermeskeil benediziert werden. Auf eine Konsekration durch den Bischof wurde verzichtet. Die Renovierungen von 1967/68 und 1993 machte die Kirche von Züsch wieder zu einer wirklichen Sehenswürdigkeit. Der neubarocke Kirchenbau mit Dreiturmfassade und auch entsprechendem Innenraum zählt zu den schönsten Kirchen im Hochwald. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Rheinland-Pfalz 12.1)
Georg Steppuhn, Züsch
Das Gemeindeteam unterstützt und stärkt ehrenamtlich das kirchliche Leben vor Ort und pflegt somit die gewachsenen Traditionen in Züsch, Neuhütten und Muhl.
Sie widmen sich in vielfältiger Weise der kirchlichen Arbeit. Gemeinsam nehmen sie ihre Verantwortung wahr.
Besondere Bedeutung kommt dem Gemeindeteam beim Dienst am Menschen zu. Lebendigkeit und Vielfalt entsteht durch das ehrenamtliche Engagement des Teams. Die Arbeit des Gemeindeteams trägt zum ständigen Neuaufbau der örtlichen Gemeinschaft bei. Das Gremium soll Anlaufpunkt für die Bürgerinnen und Bürger sein. Sie handeln nach dem Motto: Wer öffentlich wirksam werden möchte, muss sich auch öffentlich einsetzen.
Sprecherin | Bettina Malburg, Neuhütten | |
Schriftführer | Bernd Schmitt, Neuhütten-Muhl | |
Beisitzer | Sabrina Malburg, Züsch | |
Torsten Michael Wahl, Neuhütten |
In unserer Rubrik "Menschen ganz nah" stellt sich das Gemeindeteam Züsch/Neuhütten-Muhl vor. Sie sind neugierig, dann schauen Sie hier.
Küster/-in:
Brigitte Gettmann |